Kartenwelten – Weltvorstellungen – Die Macht der Karten

Date

mardi 12 décembre 2006

de 00h00 à 00h00

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Karten ermöglichen und erleichtern uns die Orientierung im Raum. Das Benutzen von Karten ist jedoch nicht voraussetzungslos. Wir müssen sie « lesen » können, sonst verlieren wir uns im Raum. Diese Erfahrung kann jeder machen, der sich auf einer mittelalterlichen Karten zu orientieren versucht. Der Raum der Welt wird nach anderen als den uns bekannten Kriterien organisiert, denn Karten repräsentieren die jeweiligen Vorstellungen einer Zeit über die Welt. Die geografisch/topographische Abbildung der Welt, wie wir sie aus den uns vertrauten Karten kennen, entwickelte sich erst im Zug der « Entdeckung » der neuen Welt. Mit dem Erweitern des Wissens und der Umsetzung der Erfahrungen in Karten war eine vollständige Umorganisation der Weltsicht verbunden, die die Menschen erst allmählich « lesen » lernten. Auch wenn uns die geographischen Karten als eine « realistischere » Form der Abbildung der Welt erscheinen, so transportieren auch die Karten das Wissen, die Wünsche und Vorstellungen ihrer Produzenten. Weil Karten immer auch einen « Möglichkeitsraum » bieten, stellen sie bis heute ein Instrument politischer Auseinandersetzungen und territorialer Verteilungskämpfe dar. Einige Beispiele aus der Geschichte sollen in diesem Vortrag vorgestellt werden.